AK-Fledermausschutz
Aachen, Düren, Euskirchen (NABU / BUND / LNU)
Langohr-Foto Michael Straube
Große Bartfledermaus Foto
Braunes Langohr (Foto: Michael Straube)
Kirchenprojekt
Im Namen des Arbeitskreises
Anja Weinhold













Seit 2013 arbeite ich als Mitglied des Arbeitskreises Fledermausschutz an einem Kirchenprojekt in meinem Wohnumfeld, der Gemeinde Kreuzau im Kreis Düren. Wir wollten gezielt Fledermäuse in Kirchendächern erforschen. Anfangs startete ich mit Unterstützung von Henrike und Holger. Heute gehe ich auch mit anderen Mitgliedern, insbesondere mit Anke Birekoven, viele Kirchen in und um Kreuzau ab und dokumentiere die gefundenen Fledermäuse durch Fotos oder Kotfunde.

Um in die Kirchtürme und Kirchenschiffe zu kommen, müssen wir viele steile Leitern hinaufklettern.
Vier Graue Langohren, dicht gedrängt beieinander ©A. Weinhold

Zwei andere Kirchen sind Einzelquartiere von Männchen. Männchen leben als erwachsene Tiere in der Regel nicht in Wochenstuben, sondern verbringen den Sommer allein.

Unser besonderer Dank gilt den Küsterinnen und Küstern, die uns abends in ihrer Freizeit die Kirchen aufschließen und sehr interessiert an den Fledermausfunden sind. Ohne sie wäre dieses Projekt nicht durchführbar!
Langohr- Wochenstube: Fledermausgruppe im Dach eines Kirchenschiffes ©A. Weinhold
Graues Langohr, freihängend am Deckenbalken im Kirchturm
Gut sind die großen Ohren zu sehen ©A. Weinhold

In zwei Kirchen gibt es die wichtigen Wochenstuben, in denen ausschließlich Weibchen leben. Sie sind der Geburts- und Aufzuchtort der Jungtiere.
In den Wochenstuben sitzen die Tiere je nach Witterung in dichten Gruppen mit bis zu 15 Tiere oder in kleineren Trupps verteilt an der Decke zusammen.

Anke Birekoven steigt mit Stirnleuchte und Taschenlampe eine steile Holzleiter in einem Kirchturm hinauf ©A. Weinhold

Viele Arten verraten ihre Anwesenheit aufgrund von Kotkrümel auf den Brettern und Balken des Dachstuhls. Längliche kleine Kotkrümel und abgebissene Falterflügel sind in der Regel ein Zeichen für Langohren.

Beide Arten, Braune Langohren und Graue Langohren, lassen sich gut in der beginnenden Abenddämmerung im Kirchenschiff beobachten, wenn Sie sich freihängend auf ihren Ausflug vorbereiten. Der Ausflug findet erst nach Sonnenuntergang statt.

Die spannendste und erfreulichste Erkenntnis war, dass in vier Kirchen die seltene Fledermausart "Graues Langohr" zu Hause ist. Die Art steht in unserer Gegend auf der Rote Liste Kategorie 1 („vom Aussterben bedroht“).

Graue Langohren lassen sich von den Braunen Langohren durch eine schlankere Gesichtsform und an der dunklen Gesichtsmaske unterscheiden. Die sichere Unterscheidung ist oft erst mit einem Fernglas oder an einem Foto mit Teleobjektiv möglich.
Wasserfledermaus in der Zitadelle Jülich
(Foto: Holger Körber)